Knick-Senk-Spreizfuß – Symptome, Behandlung & Übungen beim Plattfuß

Der Name deutet es schon an: Beim Knick-Senk-Spreizfuß (umgangssprachlich Plattfuß) kommen mehrere Fehlstellungen der Fußknochen zusammen: Bei einer zu schwachen Fußmuskulatur wird das Fußgewölbe flacher.

Dann können die Bänder das Fersenbein nicht mehr in der richtigen Position halten – es knickt nach innen ein, das Fußgewölbe senkt sich ab, wird platt und die Mittelfußknochen spreizen sich.

Als Ihr Gesundheitspartner stellt das Sanitätshaus Seeger das Krankheitsbild sowie Übungen und Hilfsmittel gegen den Knick-Senk-Spreizfuß vor. Lesen Sie rein!

Was ist ein Knick-Senk-Spreizfuß?

Ein Knick-Senk-Spreizfuß ist eine häufige Fußfehlstellung, die durch eine Kombination aus abgeflachtem Fußgewölbe, nach innen gekippten Knöcheln und einer Verbreiterung des Vorfußes charakterisiert wird. Diese Fehlstellung führt dazu, dass die natürliche Form und Funktion des Fußes beeinträchtigt sind, was sich in einer ungleichmäßigen Gewichtsverteilung beim Stehen und Gehen äußert. Personen mit einem Knick-Senk-Spreizfuß haben oft Schmerzen, Ermüdungserscheinungen und Schwierigkeiten beim Tragen von normalen Schuhen. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von genetischen Faktoren über Übergewicht bis hin zu unzureichender Fußmuskulatur oder langjähriger Belastung durch ungeeignetes Schuhwerk. Die Behandlung kann konservative Maßnahmen wie speziell angefertigte Einlagen, physiotherapeutische Übungen zur Stärkung der Fußmuskulatur und Beratung zur Auswahl geeigneten Schuhwerks umfassen. In schweren Fällen kann auch eine operative Korrektur in Betracht gezogen werden.

Kurz: Die Fehlstellungen eines Knick-Senk-Spreizfußes zeigen, dass es sich um ein Zusammenspiel mehrerer Diagnosen handelt, nämlich:

  • Knickfuß mit nach außen geknickten Fersenbeinhöckern 
  • Senkfuß mit abgesenktem Längsgewölbe des Fußes unter Belastung 
  • Spreizfuß mit abgesenktem Quergewölbe mit verbreiterten Mittelfußknochen

Was ist ein Knick-Senkfuß?

Ein Knick-Senkfuß beschreibt eine spezifische Fußfehlstellung, bei der das Längsgewölbe des Fußes abgesenkt ist und die Ferse nach innen knickt. Diese Veränderung bewirkt eine unzureichende Stützfunktion des Fußes, was zu einer fehlerhaften Belastung und Verteilung des Körpergewichts führt. Häufig resultiert daraus eine Überlastung bestimmter Fußbereiche, was Schmerzen und Ermüdung bei längerem Stehen oder Gehen begünstigen kann. Die Entstehung eines Knick-Senkfußes kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden, darunter genetische Veranlagung, Übergewicht oder das Tragen ungeeigneten Schuhwerks.

Was tun bei Knick-Senkfuß? Konservative Therapiemethoden wie physiotherapeutische Übungen helfen bei Knick-Senkfuß; ebenso orthopädische Einlagen oder Schuhe mit entsprechender Stützfunktion, um die Symptome zu lindern und die Fußstruktur zu verbessern.

Was ist ein Senk-Spreizfuß?

Auch ein Senk-Spreizfuß ist eine verbreitete Fußfehlstellung, die durch das Absinken des Fußgewölbes und eine Verbreiterung des Vorfußes gekennzeichnet ist. Diese anatomische Veränderung führt zu einer Überlastung und Schmerzen im Mittelfußbereich, da die natürliche Bogenstruktur des Fußes ihre stützende Funktion verliert. Ursächlich können hierfür Faktoren wie langjährige Belastung durch Stehen oder Gehen, Übergewicht oder genetische Prädisposition sein. Die Behandlung eines Senk-Spreizfußes umfasst in der Regel das Tragen von speziellen Einlagen für Senk-Spreizfuß, die das Fußgewölbe stützen und den Vorfuß entlasten, sowie gezielte Fußgymnastik und Senk-Spreizfuß-Übungen zur Kräftigung der Fußmuskulatur – um die Beschwerden zu reduzieren und die Fußgesundheit zu fördern.

Wie wird ein Knick-Senk-Spreizfuß diagnostiziert?

Für eine zuverlässige Diagnose eines Knick-Senk-Spreizfußes braucht es zwar Fußspezialisten aus dem orthopädischen oder fußchirurgischen Bereich, doch sind die typischen Merkmale auch für Laien erkennbar:

Ein Fußabdruck, beispielsweise barfuß im Sand, zeigt es deutlich: Der „normale“ Fuß liegt nicht komplett am Boden auf und zeigt eine geschwungene Form. Der Plattfuß ergibt hingegen einen großflächigen Abdruck mit eher gerader Fußinnenseite. Vielfach ist auch ein hervortretender Ballen (Hallux valgus) zu erkennen. Bei der Rückansicht der Füße (mithilfe eines Spiegels oder Fotos) ist zudem häufig eine X-Stellung mit nach außen stehender Ferse und abgeknickten Innenknöcheln zu erkennen. 
 

Ursache & Risikofaktoren: Wie entsteht ein Knick-Senk-Spreizfuß?

Neben einer genetischen Disposition kann eine ganze Reihe von Faktoren zur Entstehung eines Knick-Senk-Spreizfußes beitragen. Mögliche Plattfuß-Ursachen sind:

  • Unzureichende Fußmuskulatur
  • Übergewicht
  • Verkürzte Sehnen oder Muskeln
  • Nachlassende Elastizität der Sehnen (infolge eines höheren Alters)
  • Sportarten mit plötzlichen Richtungswechseln, vielen Sprüngen und plötzlichen Starts & Stopps
  • Rheuma
  • Unpassendes Schuhwerk
  • Fehlbelastung durch langes Stehen und Gehen


Die Fehlstellung kann sich – neben genetischen Gründen – im Laufe der Zeit durch eine kontinuierliche Überlastung der Füße entwickeln, besonders, wenn präventive Maßnahmen wie gezieltes Fußmuskeltraining oder das Tragen von stützendem Schuhwerk vernachlässigt werden.
 

Symptome & Anzeichen: Welche Symptome bei Plattfuß?

Bei Knick-Senk-Spreizfuß sowie bei Knick-Senkfuß und auch Senk-Spreizfuß können verschiedene Symptome auftreten. Häufige Beschwerden umfassen Schmerzen im Fuß, insbesondere im Bereich des Fußgewölbes und der Ferse, die sich bei längerem Stehen oder Gehen verschlimmern können. Auch kann es zu einem veränderten Gang kommen, da Betroffene oft versuchen, die Schmerzen durch Anpassung ihrer Bewegungen zu minimieren. Typisch sind auch Müdigkeit der Füße, eine eingeschränkte Beweglichkeit im Sprunggelenk und eine sichtbare Veränderung der Fußform, wie das Fehlen eines erkennbaren Bogens beim Stehen. In manchen Fällen führt die Fehlstellung auch zu Überlastungsschmerzen in Knien, Hüften und Rücken aufgrund der veränderten Belastungsverteilung.

Plattfuß-Behandlung: Was tun bei Knick-Senk-Spreizfuß?

Die Therapie eines Knick-Senk-Spreizfußes ist meist erfolgreich, vor allem, wenn sie frühzeitig beginnt. Schon deshalb empfiehlt es sich, bei wiederkehrenden oder anhaltenden Schmerzen an einem oder beiden Füßen, den Fußgelenken und auch bei Rückenbeschwerden eine Fußspezialistin oder einen Fußspezialisten zu Rate zu ziehen.

Bei leichten Fußfehlstellungen, die keine Beschwerden verursachen, ist in der Regel keine Behandlung erforderlich. Präventive Fußgymnastik ist jedoch immer empfehlenswert.

Wurde ein (Knick-Senk)-Spreizfuß diagnostiziert, sind konservative Therapieansätze oft effektiv. Diese Ansätze umfassen:

  • Orthopädische Einlagen: Speziell angefertigte Einlagen, die das Fußgewölbe stützen, die Fehlstellung korrigieren und die Druckverteilung verbessern.
     
  • Physiotherapie: Gezielte Übungen zur Stärkung der Fuß- und Unterschenkelmuskulatur, Verbesserung der Beweglichkeit und Stabilisierung der Fußstruktur.
     
  • Schuhberatung: Das Tragen von orthopädischen Schuhen mit ausreichender Unterstützung und genügend Platz für den Vorfuß kann helfen, den Fuß zu entlasten und Beschwerden zu reduzieren.
     
  • Gewichtsmanagement: Bei Übergewicht kann eine Gewichtsreduktion die Belastung der Füße verringern und Symptome lindern.
     
  • Schmerzmanagement: Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) können bei Bedarf zur kurzfristigen Schmerzlinderung eingesetzt werden.


In schweren Fällen oder wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine operative Korrektur der Fehlstellung in Betracht gezogen werden – wenden Sie sich hier unbedingt an eine*n Expert*in.

Senkfuß und Plattfuß: Sind Einlagen sinnvoll?

Bei einer Fehlstellung am Fuß erfolgt die Behandlung in erster Linie mithilfe von orthopädischen Knick-Senk-Spreizfuß-Einlagen sowie unterstützender Physiotherapie (bspw. Spiraltherapie) und mobilisierenden, aktivierenden Übungen, die Muskulatur und Sehnen im Fuß stärken. Die Einlagen stützen den Fuß und heben ihn an, zusätzlich werden überbeanspruchte Bereiche des Fußes entlastet. Durch die definierte Fersenführung wird das Fersenbein stabilisiert und seine Position optimiert.

Wenn Sie die orthopädischen Einlagen im Sanitätshaus kaufen, werden diese genau angepasst – ein wichtiger Schritt, weil sie nur dann optimal wirksam sind. So wenig ein Fuß dem anderen gleicht, so wenig sollten Einlagen auf die Schnelle verordnet oder in Eigenregie gekauft werden. Speziell angefertigte Einlagen sowie Schuhe helfen dabei, Fehlstellungen beim Knick-Senkfuß, beim Senk-Spreizfuß sowie beim Knick-Senk-Spreizfuß auszugleichen. So fördern sie eine gesunde Körperhaltung und tragen dazu bei, Schmerzen zu lindern. 
 

Übungen & Co.: Schmerzen bei Senk-Spreizfuß vorbeugen

Um Schmerzen vorzubeugen, können gezielte Knick-Senkfuß- / Senk-Spreizfuß-Übungen und Maßnahmen sehr hilfreich sein. Diese zielen darauf ab, die Fußmuskulatur zu stärken, das Fußgewölbe zu unterstützen und die Flexibilität zu verbessern:

  • Gewölbe-Stützübungen: Übungen wie das Anheben der Fußgewölbe – ohne die Zehen zu krümmen – stärken die Unterseite des Fußes und fördern ein stärkeres Fußgewölbe.
     
  • Handtuchgreifen: Legen Sie ein Handtuch flach auf den Boden und versuchen Sie, es mit den Zehen Ihres Fußes zu greifen und anzuheben. Dies stärkt die Muskeln im Fuß und unterstützt das Fußgewölbe.
     
  • Fersenanhebungen: Stehen Sie aufrecht und heben Sie sich langsam auf die Zehenspitzen, bevor Sie langsam wieder absenken. Dies stärkt die Wadenmuskulatur und unterstützt die Fußstrukturen.
     
  • Ausrollen des Fußes: Setzen Sie eine kleine Rolle oder einen Ball unter den Zehen an und rollen Sie den Fuß immer wieder bis zur Ferse und zurück aus, um Verspannungen zu lösen und die Durchblutung zu fördern.
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  • Barfußgehen auf unebenem Untergrund: Das Laufen auf Sand oder Gras mit nackter Fußsohle kann helfen, die Fußmuskulatur auf natürliche Weise zu stärken und die Sensibilität der Füße zu verbessern.


Auch das Tragen von Zehenspreizern kann helfen, die Belastung auf den Vorfuß zu verteilen und die Zehen in eine natürliche Position zu bringen.

Die Knick-Senk-Spreizfuß-Übungen sollten regelmäßig durchgeführt werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Zudem ist es ratsam, bei anhaltenden Schmerzen oder Unsicherheiten bezüglich der Ausführung eine*n Physiotherapeut*in oder Fachärzt*in zu konsultieren.
 

Mögliche Plattfuß-Folgen: Nicht zu unterschätzen!

Ein gesundes Fußgewölbe ist wichtig für den gesamten Körper, denn es ist eine Art Stoßdämpfer und verteilt das Körpergewicht auf die wichtigsten Belastungspunkte des Fußes: Ferse, Großzehe und Kleinballen. Eine Fehlstellung führt nicht nur zu schmerzenden Füßen, sie kann auch die Körperhaltung verschlechtern und so Knie, Hüfte, Rücken, sogar Schulter und Nacken negativ beeinflussen. Ein Knick-Senk-Spreizfuß ist deshalb keine Lappalie, sondern führt oft zu Folgeerkrankungen, die nicht immer sofort auf die richtige Ursache zurückgeführt werden. Viele Patient*innen entwickeln zudem einen begleitenden Hallux valgus, ebenso wird die Bildung eines Fersensporns begünstigt.

Plattfüße führen nicht selten zu Arthrose und Schmerzen – nicht nur an den Füßen: Ein Senk-Spreizfuß kann auch Knieschmerzen und Rückenschmerzen begünstigen. Echte Plattfüße sind zum Glück relativ selten – lediglich wenige Prozent der Bevölkerung sind betroffen. 
 

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